#46

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 21.07.2011 19:36
von Capra • 37 Beiträge

Auch Capra hatte glückseelig erst einen von Luckys Blaubeermuffins, und dann noch einen von Alexas Special-Muffins gegessen und sich anschließend auf die Wiese gelegt. Natürlich nicht etwa, um verträumt in den Himmel zu starren, sondern vielmehr, um um die Picknickdecke herumzukriechen und mit ihrem Vergrößerungsglas nach irgendwelchen Spuren zu suchen. Beizeiten musste sie sich auchnoch einen von Henrys Stiefeln borgen, für einen Gipsabdruck. Allerdings hatte dieser ja gerade Schuhe seines Bruders (die ihm, wie Capra auffiel, etwas zu groß waren) an, von daher musste das warten.

Gerade als sie sich über ein kleines Bienchen beugte, um es mit einem orangenen Punkt zu markieren, nahmen ihre Ziegenohren ein seeehr ungewöhnliches Geräusch wahr. Ungewöhnlich für die Umgebung der Spiralstadt zumindest.
Es handelte sich um einen relativ lauten Automotor.
Ihre Nase zuckte und sie lies sofort von dem Bienchen ab und blickte in Richtung des Spiralstadttores. Es war - neben den Mauern - der einzige Zugang zum Stadtviertel. Und da es zwar bei Henry wahrscheinlich war, dass er über die Mauer geklettert war (die genaue Stelle würde die Detektivin schonnoch rausfinden!), bei einem Auto aber eher weniger, musste genau am Tor irgendetwas spannendes passieren!

Man hörte das Knallen einer Autotüre, dann das eines Kofferraums. Kurz darauf ertönte das Knattern wieder und wurde immer leiser. Und noch einen Augenblick später sah Capra - inzwischen durch ihr Fernrohr - einen relativ alten, sehr ordentlich gekleideten Herren mit einem Koffer durch das Stadttor schreiten.
Dieser war definitiv zum ersten Mal hier!
Sofort stupste Capra Lucky nervös in die Seite und nickte mit dem Kopf in Richtung des Mannes und legte sich hinter dem Rücken ihrer besten Freundin auf die Lauer, sobald dieser in Sichtweite kam. Von dort aus schoß sie einige Photos des Fremden.
Kaum war er hinter den ersten Häuserreihen verschwunden blicke Capra verschwörerisch in die Picknickgesellschaft und flüsterte:

"Ein Fremder.. Der war noch nie hier, ganz sicher! Und habt ihr gesehen, wie schwarz und korrekt der angezogen war? Und diese Fliege! Höchst verdächtig!
Ich muss sofort herausfinden, was das für eine Person ist!"

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#47

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 21.07.2011 20:37
von Beatrice • 10 Beiträge

An der Tür klingelte es. Beatrice schenkte dem zunächst nicht viel Beachtung, doch dann erinnerte sie sich, dass Alexa ja nicht da war um die Tür zu öffnen und sie auch sonst keinem der Angestellten den Auftrag gegeben hatte, sich darum zu kümmern.

Sie ärgerte sich ein wenig über diese Unachtsamkeit. Nicht nur dass sie nun ihre Arbeit unterbrechen musste, nein, sie musste die Tür ja selbst öffnen! Wie sah das denn aus? Was sollten die Leute denken?? Sie hörte in ihrem Kopf schon jetzt die neuesten Gerüchte in der Stadt- "Die van Bastens haben so viel Geld verloren, dass sie alle Hausmädchen gefeuert haben und all die dreckige Hausarbeit nun selbst erledigen müssen!!" Beatrice verzog das Gesicht. Einfach grässlich!

Doch sie wollte sich diesen Gedanken nicht hingeben, denn sie entlockten einem unschöne Falten. Also öffnete Madame Beatrice die Tür und vor ihr stand ein älterer, nett dreinblickender Mann.
Beatrice war gut darin Menschen einzuordnen und ihr war klar, dass dieser Mann definitiv ein Arbeiter war. Seine Kleidung, seine Haltung, sein Blick, viel zu viel verriet ihn.
Doch was hatte das zu bedeuten?

Da durchfuhr es Beatrice kalt. Das hatte ihr Mann Sebastian also gemeint, als er ihr schrieb, er würde dafür sorgen dass er ein Geschenk für Beatrice habe. "Keine Sorge, kein Schmuck, sondern etwas sinnvolles, etwas was dir helfen wird! Dann musst du nicht mehr so viel allein machen"
Und nun stand er da. Er hatte noch nichts gesagt, doch das brauchte er auch nicht, denn sie hatte diese Situation oft genug erlebt.

Beatrice ballte ihre Faust. Es stört sie natürlich nicht, noch eine weitere Haushaltskraft einzustellen, erst vor zwei Wochen hatte sie diesen unfähigen Typen gefeuert und selbst wenn es anders wäre, im Anwesen war mehr als genug Platz. Auch störte sie dieser Mann an sich nicht.

Doch sie wusste schließlich nur zu gut, was er zu bedeuten hatte. Sie wusste, was ihr Mann ihr erzählen würde wenn er wiederkam. "Es war nur ein Ausrutscher, Schatz!" "Eine bedeutungslose Affäre, Schatz!" "Es hatte wirklich nichts zu bedeuten, Schatz!"
"Lass mich mit deinem Schatz!" schrie sie in ihrem Kopf. Er hatte sich verändert. Nicht, dass sie ihn geliebt hätte, doch die Affären hatten doch deutlich zugenommen.
Sie würde diese.. Prostituierte finden und es ihr heimzahlen. Und zwar sehr. Und Sebastian würde sie es auch zeigen. Was fiel ihm ein?? Er hatte doch SO eine Schönheit zuhause!
Nicht, dass sie sonderlich Interesse daran hätte, doch es ging ums Prinzip. Es gab keine Person die man ihr vorziehen könnte, sie war die perfekte Ehefrau!

Da fiel ihr auf, dass sie noch nichts zu diesem Mann gesagt hatte. Natürlich konnte sie sich nicht die Blöße geben nicht zu wissen, was in ihrem Haus vorging. Also tat sie so, als wäre sie bestens informiert.

"Ah, da sind Sie ja! Ich habe Sie schon erwartet. Ihr neues Zimmer befindet sich im ersten Stock, also dort die Treppe hoch und dann links, die erste Tür ist es. Ihre erste Amtshandlung als Angestellter wird es sein, ihre eigenen Koffer hochzutragen! Ansonsten haben Sie natürlich vorerst erst einmal etwas Zeit für sich. Lernen Sie die Stadt und ihre Anwohner kennen. Und.." sie erinnerte sich, dass es unnötig war, Angestellte zu siezen "Schließ bitte die Tür, wenn du hereinkommst. Wenn feststehen sollte, dass du hier bleibst, bekommst du natürlich auch einen eigenen Hausschlüssel. Bis dahin muss ich dich bitten, einfach zu klingeln. Sollte es noch irgendwelche Fragen geben, frag bitte andere Angestellte, am besten Alexa, die weiß über alles Bescheid. Sollte niemand die Antwort wissen, kann ich nach dem Abendessen gefragt werden. Doch vorher möchte ich -von nun an- nicht behelligt werden."

Mit diesen Worten ließ sie Francois, der noch kein Wort gesagt hatte. einfach stehen. Sie beschloss, sofort ihren Mann anzurufen und zu fragen, was das soll - und den Namen dieses Mannes in Erfahrung zu bringen, um sich nicht anmerken zu lassen, dass sie für einen kurzen Moment keine Kontrolle gehabt hatte.

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#48

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 21.07.2011 20:51
von Lucky • 36 Beiträge

Auch Lucky machten der Automotor und die befremdlichen Geräusche hellhörig. Sie reckte den Kopf, um den Fremden besser sehen zu können, und freute sich dabei über Capra, die sich hinter ihr zusammenkauerte und wie wild Fotos schoss.
"Noch ein Fremder?" sagte Lucky entzückt. "Das bedeutet auf jeden Fall eine Willkommensparty in den nächsten Tagen!" Tatkräftig klatsche sie in die Hände. "Eine Idee, wer das ist?"


zuletzt bearbeitet 21.07.2011 20:51 | nach oben springen

#49

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 21.07.2011 21:10
von Capra • 37 Beiträge

"Eine Willkommensfeier, eine Willkommensfeier!"
Capra stimmte euphorisch in Luckys Klatschen ein. Ihre Willkommenspartys waren berühmt! Legendär!

Doch schon ein paar Sekunden später war das Ziegenmädchen wieder still und legte warnend ihren Finger an die Lippen.
"Wer das ist? Wir werden es bald herausfinden!"
Keinen Augenblick später lag sie wiedereinmal auf dem Bauch in der Parkwiese und robbte über den Boden, auf das kleine Brücklein zu. Und wie sie das rausfinden würde! Sie fand schließlich alles raus! Sollte dieser geheimnisvolle Mann etwa etwas mit der blutigen Serviette im Haus der Detektivin zu tun haben?

Nachdem sie ein paar Meter gerobbt war, hielt sie kurz inne und drehte sie sich zur Picknickgesellschaft um. Wollte denn niemand mitkommen? Immerhin konnte es gut sein, dass Unterstützung nötig war..

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#50

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 21.07.2011 21:31
von Lucky • 36 Beiträge

Da die Konversation sowieso eingefroren schien und niemand etwas zu tun wusste, sprang Lucky auf und war beinahe hinter Capra, als sie sich noch einmal zu den anderen umdrehte. "Kommt doch mit! Lasst uns herausfinden, wer dieser geheimnisvolle Fremde ist und ihn gleich in der Nachbarschaft willkommen heißen!" Als sie sich mit dieser euphorischen Aufforderung skeptische Blicke einhandelte, fügte sie schmollend hinzu: "Ihr würdet euch auch über eine Begrüßung freuen, wenn ihr neu wärt..!" Schon huschte wieder das Luckylächeln auf ihre Lippen. "Ich hab dabei auch nicht vor, wie Capra auf dem Boden herumzukriechen. Wir können den Neuen auch stehend begrüßen!" Sie stieß ein kurzes silbernes Lachen aus und hüpfte Capra hinterher.

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#51

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 21.07.2011 22:19
von Alexa • 27 Beiträge

Alexa starrte selig von sich hin. Ihre Wangen waren gerötet und sie fühlte sich wahnsinnig glücklich.
Henry mochte ihre Muffins!
Oh die Welt war doch herrlich. Sie sah Einhörner auf Regenbögen tanzen und die Wolken waren aus Zuckerwatte!

Er mochte sie! Nun war doch alles gut.

Dann wurden die anderen unruhig, sie hatten einen Fremden entdeckt. Als sie sah, dass er vor der Tür der van Bastens stand, wurde nun auch sie hellhörig. Wer war dieser Mann?
Da Alexa oft Bestellungen und ähnliches entgegennahm (und es waren stets dieselben Leute, die lieferten), konnte dies keine normale Bestellung sein.
Doch dann sah sie die Koffer. "Koffer? Moment, was wird das?"
Madame Beatrice hatte nichts von Besuch erwähnt. Wer war das?

Wie aufs Stichwort warf sich Capra auf den Boden, und Lucky lief ihr hinterher, um diesen Fremden zu begrüßen. Außerdem sagte sie irgendwas von einer Willkommensparty in den nächsten Tagen.

Das klang absolut fabelhaft! Zumal sie dadurch gleich einen weiteren Tag hätte, an dem sie unauffällig Zeit mit Henry verbringen konnte. Doch auch ihr Interesse an August und Lucky war nicht klein, sie wollte die beiden näher kennen lernen. Capra betrachtete sie inzwischen ja schon irgendwie als Freundin. Und den Fremden, selbstredend, wenn er denn wirklich hier blieb!

Sie war wirklich gespannt, was das alles nun zu bedeuten hatte.

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#52

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 22.07.2011 13:00
von Francois Ledoux • 2 Beiträge

Großer Gott, er benahm sich ja wie der letzte Tölpel! Stand vor seiner neuen Herrin und brachte kein Wort heraus! Erst als Madame van Basten sich schon wieder abgewandt hatte, fand Francois seine Sprache wieder.
"Selbstverständlich, Madame! Merci beaucoup, Madame!"
Mit langsamen Schritten stieg er die Treppe hinauf und sah sich dabei in alle Richtungen um. Das Treppengeländer bestand aus einem recht empfindlichen Holz, wie er sofort sah, es musste mit einem sehr sanften Mittel poliert werden. Und auf dem hellen Teppich dort drüben könnte man jedes Staubkorn sehen, zur Not müsste er mehrmals am Tag gereinigt werden. Erst auf den zweiten Blick sah Francois überrascht, dass der Teppich tatsächlich schon blitzblank sauber war. Francois schritt weiter hinauf und gab sich alle Mühe, eine unordentliche Ecke, etwas Schmutz zu entdecken, aber es war nichts zu sehen. Der alte Butler hatte großen Respekt vor der guten Seele, die hier so penibel sauber machte. Das hatte er nicht einmal vor zwanzig Jahren gekonnt, als das Bücken ihm noch keine Schwierigkeiten gemacht hatte.
Das ließ dann allerdings die Frage aufkommen, welche Aufgaben er in Zukunft zu erledigen hatte. Er konnte zwar auch etwas kochen, besonders talentiert war Francois darin aber nie gewesen, wie Madame Charlotte immer wieder amüsiert festgestellt hatte. Servieren konnte er selbstverständlich, eine tagesfüllende Beschäftigung war das aber auch nicht.
Francois öffnete die Tür zu seiner neuen Zuflucht (TERERARIOM!) und betrat das kleine, aber gemütliche Zimmer, während er weiter über mögliche Aufgaben grübelte. Vielleicht sollte er auch eine Art Vorgesetzter für die anderen Angestellten werden und den Haushalt organisieren. Wenn, dann konnte dies aber auch nur eine Nebenaufgabe sein, es schien in diesem Haus alles recht reibungslos zu laufen.
Es war auch ungewöhnlich, dass die Madame ihm an seinem ersten Tag gleich frei gab, um die Stadt kennen zu lernen. Francois hatte sich darauf eingestellt, zunächst alles über die Familie, das Anwesen und den Haushalt in Erfahrung zu bringen.
Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Beatrice van Basten war eine äußerst schöne und herrschaftliche Frau und vermutlich sehr auf ihre Wirkung auf andere und ihren Ruf in der Gesellschaft bedacht. Er war in diesem Haushalt also eine Art Vorzeigebutler, der den Status seiner Herren unterstreichen sollte. Also würde er Gäste empfangen, Besorgungen in der Stadt machen und überall einen guten Eindruck hinterlassen. Das erklärte auch die unerwartete Freizeit, die er in der Stadt verbringen sollte. Sofort stellte sich Francois vor den Spiegel, betrachtete sich prüfend, zupfte etwas an seinen spärlichen Haaren herum, verjagte einige Staubkörner von seinem schwarzen Anzug und verließ das Haus.

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#53

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 22.07.2011 16:49
von Capra • 37 Beiträge

Capra hatte sich nach verlassen des Parks zum Glück wieder aufgerichtet - immerhin konnte man sich hier bestens zwischen all den Häusern verstecken - und bisher schon bis vors Haus der Van Bastens vorgepirscht. Dort war der mysteriöse Mann verschwunden, allerdings war er ziemlich lange an der Tür stehen geblieben, und Beatrice van Basten hatte ihm persönlich geöffnet und auf ihn eingeredet. Was sie gesagt hatte, hatte Capra von ihrer Position aus leider nicht mithören können.
Allerdings zeigte dies, dass der Besuch völlig unerwartet war, sonst hätte Beatrice sicher einen der zahlreichen, wenn auch wechselhaften, Dienstboten beauftragt, zu öffnen. Oder aber, so überlegte das Ziegenmädchen, es war ein persönlicher oder gar geheimer Besuch. Dieser hätte zwar besser über das Fenster erfolgen können, allerdings, wenn man das Alter des Mannes miteinbezog..
Andererseits wären die beiden dann sicher auch nicht so lange an der Türe stehen geblieben.
Unerwartet also, und förmlich. Außerdem hatte Beatrice den Mann nicht mit ins Haus genommen, sondern war gleich wieder verschwunden um ihn sich selbst zu überlassen. Also kein Bekannter oder Freund der Familie.
Ein Handwerker? Aber Handwerker kamen nicht in Frack und Fliege..
Nein, es gab nur eine Möglichkeit: bei dem mysteriösen Besucher musste es sich um einen neuen Angestellten der Familie handeln, dem Aussehen nach zu Schließen um einen Butler. Und Beatrice hatte nichts von dem Termin gewusst. Da sie nicht die Art Frau war, die Termine jemals vergaß, besonders nicht, wenn sie ihre Untergebenen betrafen, blieb nur eine logische Folgerung: Sebastian van Basten, ihr Mann, den Capra zu ihrem Bedauern noch nie zu Gesicht bekommen hatte, hatte den Butler heimlich eingestellt.
In der Tat sehr verdächtig!

Die Detektivin drehte sich gerade um, um ihre Schlußfolgerungen den anderen mitzuteilen, als sich die Türe schon wieder öffnete und eben jener - inzwischen auf andere Art mysteriöse - Butler das Haus verließ.
Capra schwankte noch dazwischen, ihn zunächst heimlich zu beobachten, oder einfach in die Offensive zu gehen und ihn anzusprechen.
Sein seriöses Äußeres wirkte jedenfalls bedauerlich wenig Tratschbereit. Doch als Verbündete im Hause van Basten hatte Capra ja gerade erst näheren Kontakt mit Alexa geknüpft.

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#54

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 26.07.2011 17:05
von Beatrice • 10 Beiträge

Beatrice lief die Treppe hinauf, nicht zu hastig, weil dies ungehalten erscheinen würde, aber doch schnellen Schrittes. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und sie war ernsthaft erregt. Wie hatte er nur so etwas tun können! Sie hatte das Telefonat mit ihm fast vergessen, aber nun würde sie ihm die Meinung geigen.

Sie würde herausfinden, wo er in den letzten Wochen gewesen war. Und dann würde sie ein paar Detektive engagieren, damit diese herausfinden, wer das Flittchen gewesen war, welche diesmal "eine unbedeutende Nacht" seiner Meinung nach "provoziert" hatte. Wobei er mit dieser Aussage vermutlich nicht einmal falsch lag, denn nicht nur dass er nicht allzu schlecht aussah, doch vorallem sah man ihm den Reichtum an. Und Frauen lieben Reichtum. Und sie würden sich ihm vermutlich auch an den Hals werfen, wenn er 20 Jahre älter wäre, solange sie auf einen finanziellen Vorteil hoffen konnten.

Bisher hatte sie meist mit verschiedenen Hausmädchen ihre Rachetaktiken geplant. Stets unter dem Siegel der Verschwiegenheit- auch sie wusste, wie man Leute finanziell bestechen konnte, damit diese nichts taten was einem schaden konnte. Sie zweifelte nicht daran, dass nie wieder ein Wort über die Lippen ihrer Angestellten kommen würde.

Leider war der Verschleiß ihrer Angestellten nur offensichtlich. Denn gerade in den letzten Wochen war Beatrice oft gereizt gewesen, weshalb neben Alexa und dem neuen Butler nur zwei ältere Damen hier im Haushalt halfen, doch diese waren sicherlich nicht für solche Spielchen geeignet.

Sie würde also entweder mit ihren eigenen Ideen vorlieb nehmen müssen, oder aber sie musste das Risiko eingehen, jemand neues in ihr Spielchen einzuweihen. Jemand, der nicht in diesem Haus lebte. Doch konnte sie das tun? Und selbst wenn- gab es überhaupt jemanden in der Spiralstadt, der dazu infrage käme?
Wobei vielleicht gerade jemand außerhalb der Spiralstadt sicherer wäre, damit ihr Geheimnis auch ein Geheimnis bleiben konnte. Wie kompliziert! Die letzte Haushälterin hätte sie vielleicht nicht feuern sollen, denn so schluderig sie gewesen sein mag, kreativ war sie..

Beatrice schüttelte sich, um den Gedanken zu entfliehen und führte erst einmal ein Telefonat, um alles über diesen Mann an ihrer Tür herauszufinden, was sie wissen musste.

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#55

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 31.07.2011 20:35
von Das Schicksal • 12 Beiträge

Es begann heftig zu regnen. Und zu hageln.

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#56

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 31.07.2011 21:02
von Henry • 26 Beiträge

Henry hatte das Schauspiel, das Capra vollzog, distanziert, interessiert und vor allem amüsiert beobachtet. Als es allerdings zu regnen begann, war sein Amüsement relativ schnell verflogen: Obgleich Henry Regel eigentlich recht gern mochte, hasste er es, nass zu werden. Es sei denn natürlich er hatte gerade Liebeskummer, da litt er nämlich recht gern ein bisschen.
Doch dies war gerade nicht der Fall, und so schaute er sich schnell nach einer Unterstellmöglichkeit für die inzwischen relativ große Gruppe um. Natürlich viel ihm die offensichtlichste und einfachste Lösung sofort ins Auge: Das große Anwesen der Van Bastens. Selbstverständlich würde man ihnen etwas Tee anbieten und sie in den Saloon verfrachten, wo sie auf das Ende des Regens warten konnten.
Eine Möglichkeit hineinzukommen bestand natürlich darin, an der Tür zu läuten und darauf zu warten, bis aufgemacht wurde. Doch bis dahin wäre Henry längst durchnässt, und mit einem nassen Anzug lies sich so viel schlechter stilvoll plaudern..
Allerdings - Sie hatten ja Alexa bei sich! Und diese besaß sicherlich einen Schlüssel zum Haus. Die Erklärungen konnten ja später folgen.
Er lächelte Alexa an.

"Du hast doch bestimmt einen Hausschlüssel.." er nickte auf die enorme Eingangstür der Van Bastens zu. "Lass uns einfach kurz rein, schnell, bevor wir nass werden!"

Und ohne auf eine Antwort zu warten - er sah einfach keinen Grund, aus dem Alexa nicht aufmachen würde - rannte er über das Pflaster und stellte sich unter den sehr schmalen Türbogen, Alexa hektisch zu sich winkend. Seine Schulter würde nass werden, und die Häfte seiner Haarpracht ebenfalls!

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#57

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 31.07.2011 21:15
von Alexa • 27 Beiträge

"Du hast doch bestimmt einen Hausschlüssel.." er nickte auf die enorme Eingangstür der Van Bastens zu. "Lass uns einfach kurz rein, schnell, bevor wir nass werden!" sagte Henry zu Alexa mit einem so herzlichen, schönen Grinsen, dass Alexa beinah fürchtete, ihr Herz könnte beim Anblick solcher Schönheit einfach schmelzen.

Doch innerlich war sie nun in einem Dilemma. Da hatte ihr Henry ein einziges Mal eine Bitte an sie, nachdem sie ihm soviel schuldete.. doch.. das Haus der van Bastens? Beatrice würde das niemals dulden!
Sie konnte eine Strafe für ein solches Vergehen nichtmal erahnen! Jede andere Person würde zweifellos gefeuert, doch gerade weil Alexa wusste, dass sie Madame Beatrice Tag für Tag sehen müsste und dieser Vertrauensbruch sicherlich die Atmosphäre stören würde, konnte sie das keinesfalls zulassen!

Aber Henry vertraute auf sie und seine Herzlichkeit war doch so einladend, wie sollte sie da nicht zuvorkommend zustimmen, es war doch nur verständlich, worum er da bat?

Aber Madame Beatrice war so nett gewesen, hatte ihr an ihrem freien Tag Essen und den Hut geschenkt und wie würde sie es ihr danken? Indem sie, ohne die Erlaubnis zu fragen, einfach den Hausherren fremde Leute hereinbrachte!
Sie musste etwas tun. Aber was? Sie umklammerte den Hut, welchen sie in den Händen hielt, und das Band berührte schon den Boden, was Alexa gar nicht bemerkte.
Dies war einerseits gut, da sie sich andernfalls schreckliche Sorgen machen würde, wie sie es je wieder gutmachen sollte, nicht ordentlich auf den Hut aufgepasst zu haben.
Doch gleichzeitig war diese Unachtsamkeit Schuld daran, dass ihr die Entscheidung abgenommen wurde, denn als Alexa dazu ansetzte, Henry hinterherzulaufen, blieb sie an dem Band hängen und stolperte. Zwar fing sie sich wieder ohne hinzufallen, doch der Schlüssel flog ruckartig aus der Tasche an ihrem Kleid und flog im hohen Bogen in Henrys Richtung. Da die anderen das Stolpern nicht mitbekommen hatten, sah es aus als würde Alexa Henry den Schlüssel lässig herüberwerfen.
Er fing ihn gekonnt auf und er lief schnell weiter in Richtung Haus.

Alexa streckte die hand aus und wollte etwas rufen um das Dilemma zu benden, doch ihr fehlten die Worte und so musste sie zusehen, wie Henry (als wäre es ganz natürlich) die Tür aufschloss und weit öffnete und mit einer einladenden Armbewegung alle (einschließlich Alexa) hineinschob und hinter sich die Tür wieder schloss.

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#58

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 31.07.2011 21:20
von Henry • 26 Beiträge

Glücklicherweise hatten sie es ins Trockene geschafft, bevor der Regen so richtig loslegte. Nur Henrys rechte Schulter war etwas nass geworden, aber da Augusts Anzug sowieso derart schlecht geschnitten war, konnte das sein Aussehen kaum stark verschlechtern. Solange seine Angebetete nicht da war, war ihm das also völlig egal.
Als endlich alle drinnen waren, gab er Alexa fröhlich den Schlüssel zurück und sah sich in der Eingangshalle um.

"Wo geht es hier den zum Salon? Oh, und vielleicht könnten wir eine Kanne Tee bekommen?"

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#59

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 03.08.2011 03:36
von Lucky • 36 Beiträge

Auch Lucky hatte den Regen bemerkt, allerdings mit Freude. Sie mochte Regen, und die dunklen, schweren Sturmwolken am Himmel sagten ein heftiges Unwetter voraus, was ihre Freude nur noch schürte. Eigentlich hätte sie es aufregend gefunden, vom einen Baum zum nächsten zu tanzen und den Blitzen davonzulaufen, die sicher gleich zu tausenden einschlagen würden, doch den Spaß, im Haus der van Bastens einen Tee zu nehmen, wollte sie sich noch weniger entgehen lassen. Lucky war noch nie drinnen gewesen, und sie hatte sich solch ein riesiges Gebäude immer kalt und leer vorgestellt, so gar nicht heimelig. Jetzt wollte sie natürlich sehen, ob dem wirklich so war, und wenn ja, wie die werte Frau van Basten sich so zuhause fühlen konnte. Lucky fand die Idee eines großen Hauses abscheulich. Überall verlassene Räume, die mit nutzlosen Dingen gefüllt waren - nutzlosen Dingen, die lediglich materiellen Wert besaßen, Dingen ohne Seele - überall dunkle Ecken, nichts wirkte kuschelig, oder einladend. Wie konnte man so leben?
Luckys Vermutungen bewahrheiteten sich, als sie alle Henry in die Eingangshalle folgten, die wirklich nicht einladend wirkte. Nun, vielleicht auf den schnöseligen Henry, doch nicht auf Lucky, die sich sofort ziemlich klein und verloren vorkam. Wären die anderen nicht gewesen, hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und sich in ihrem plüschigen Miniwohnzimmer erstmal einen Tee gekocht!
Als sich Henry nach einem Saloon erkundigte, setzte Lucky natürlich alle Hoffnung daran, dass es wirklich einen Saloon gab; einen mit roten Samtsitzen und Kronleuchtern, die warmes Licht in den Raum warfen und Tischdecken mit Goldfransen und einem Teppichboden. Ja, so musste ein Saloon aussehen!
Erwartungsvoll wendete sie ihren Blick Alexa zu, die gar nicht so fröhlich aussah. Lucky wunderte sich, wieso.


zuletzt bearbeitet 03.08.2011 03:38 | nach oben springen

#60

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 09.08.2011 21:20
von Alexa • 27 Beiträge

Überfordert deutete Alexa auf eine der Türen, um die anderen nicht länger einfach so im Flur stehen zu lassen. Zwar war es ihr unangenehm, einfach ihre Freunde mit in dieses Haus zu bringen, obwohl es ja das Anwesen der van Bastens war, doch jetzt wo die anderen bereits hier waren, konnte sie unmöglich nicht als gastfreundliche Maid erscheinen. Also wies sie die anderen in den Saloon, während sie in die Küche ging, um ein wenig Tee und Gebäck für die anderen bereit zu stellen.
Vielleicht würde Madame Beatrice ja gar nichts von der Anwesenheit der anderen mitbekommen! Zwar würde Alexa vermutlich von allein spätestens am nächsten Tag damit herausplatzen, weil sie unfähig war solche Ungeheuerlichkeiten einfach geheim zu halten, aber wer weiß..

Während sie das kochende Wasser in ein paar Tassen füllte, hörte sie die anderen immer lauter. Alexa seufzte. Es war wohl wirklich unmöglich, dass Madame Beatrice nichts von alldem mitbekam.
Doch nun war es zu spät. Hoffentlich war Madame nicht zu enttäuscht von ihr. Alexa schüttelte diese negativen Gedanken ab, füllte das Tabletten mit den Teetassen, Löffel, Zucker, Honig, ein paar ihrer Kekse und markierte heimlich die Tassen, damit sie später Henrys Wahl herausfiltern konnte.
Dieses Desaster sollte wenigstens einen positiven Aspekt haben! Stolz merkte Alexa beim Herausgehen mit dem Tablett, dass sie schon in dieser kurzen Zeit viel von ihrer neuen Freundin Capra gelernt hatte.

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