#76

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 09.09.2011 20:31
von Alexa • 27 Beiträge

Alexa lief frohen Mutes neben ihrem starken Helden her, welcher sie beschützen würde.
Er war ja so stark und so mutig! Sowas furchtloses.
Alexas Herz schlug ganz schnell, wenn sie sich bewusst machte, dass sie gerade mit ihm allein war.
Wie wunderschön das Leben sein konnte!

Sie war so vertieft in ihre Träumereien, dass ihr nicht einmal bewusst war, dass sie die ganze Zeit über keinen Ton sagte. Doch wäre es ihr bewusst, wäre sie vermutlich unfähig gewesen, zu reagieren.

Auf einmal sprach ihr Geliebter zu ihr.

"Wie lange leben die Van Bastens eigentlich schon in der Spiralstadt?" fragte er sie.

Alexa überlegte einen Moment. "Schon ziemlich lange. Diese Villa wurde vor über zwanzig Jahren gebaut. Meine Mutter lebte bereits hier, als sie mit mir schwanger wurde und von Kindesbeinen an war ich hier. Und selbst als ich noch ganz klein war, war das Leben hier bereits ein eingespieltes Spiel. Und daran hat sich bis heute, wo ich eins der obersten Hausmädchen bin, nichts geändert.."

Alexa schossen ein paar Bilder durch den Kopf, Erinnerungen aus ihrer Kindheit. Sie erinnerte sich, wie sie schon als kleines Kind beim Wäschefalten getrocknet hatte, und wie sie versucht hatte Kochen zu lernen. Viel Zeit zum Spielen hatte sie zwar nicht gehabt, doch glücklich, das war sie gewesen, ihre Kindheit. Darüber konnte sie sich nicht beklagen.

"Ich lebe eigentlich ziemlich gern hier." redete sie weiter, obwohl sie nicht gefragt worden war. "Die Arbeit ist manchmal etwas mühselig, doch ich mache sie gut. Und gern. Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet und bin stolz darauf, weißt du. Und Madame Beatrice ist wirklich eine gute Frau, auch wenn sie manchmal vielleicht nicht.. zeigt, dass sie ein gutes Herz hat.
Sie behandelt mich oft mit Nachsicht, wäre das nicht so, hätte sie mich vermutlich schon gefeuert." Allein für heute Abend, dachte sich Alexa dazu, doch sie sprach es nicht aus. Es war ihre Schuld, dass sie alle hier waren und sie wollte diese Schuld nicht von sich weisen. Außerdem hatte Madame es ja gut aufgenommen - und nun war sie mit ihrem Ritter allein.

"Wie.. wie sieht es eigentlich aus? Gedenkst du, dauerhaft hier zu bleiben und.. hierher zu ziehen?" fragte Alexa, so beiläufig, wie es ihr möglich war, während es in ihrem Kopf "Bitte sag ja, bitte sag ja!" schrie.

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#77

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 09.09.2011 21:23
von Henry • 26 Beiträge

Henry war etwas überrascht, dass Alexa so schnell auftaute. Anscheinend hatte sie sonst nicht viele Leute, mit denen sie offen reden konnte, oder die sich überhaupt nur im geringsten für sie interessierten. Oder ihr Interesse zeigten. Wirklich interessieren tat sie Henry nun auch nicht, sie war eben ein Dienstmädchen, wie es hunderte gab. Vielleicht etwas weniger übellaunig und klatschsüchtig (er dachte an die beiden kichernden Zimmermädchen, die sein Arbeitgeber beschäftigte, sowie an die übellaunige, alte Köchin), doch bisher hatte er ja auch noch nicht sonderlich viel von ihr mit bekommen.

"Wie.. wie sieht es eigentlich aus? Gedenkst du, dauerhaft hier zu bleiben und.. hierher zu ziehen?"

Bei dieser Frage musste Henry schmunzeln. Er und in die Spiralstadt ziehen.. Überhaupt, er in einem Dorf.. Diese Frage konnte wahrhaftig nur von einem Mädchen gestellt werden, das noch nie aus einem solchen Dorf herausgekommen war, und das überdies noch keinen Mann von Henry Kaliber kennengelernt hatte.

"Ich bleibe nur ein paar Tage bei meinem Bruder, bis sich einige Angelegenheiten geregelt haben." nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: "Ich werde nämlich im Moment polizeilich gesucht." Warum er plötzlich das Bedürfnis hatte, ihr das zu erzählen, wusste er selbst nicht. "Die wollen mich vermutlich für ein paar Tage in eine ihrer scheußlichen Arrestzellen stecken.. Aber zum Glück haben sie kein besonders gutes Gedächtnis. Deshalb warte ich auf eine Nachricht von meinen Kumpanen aus der Stadt, die mir sagt, dass die Suche eingestellt wurde. Dann kehre ich fröhlich zurück, werde gefeiert, und ein Monatsgehalt geht drauf weil sie meinem Brötchengeber - ich habe eine kleine Stelle als Sekretär bei einem Schriftsteller - (er überlegte, ob er den relativ bekannten Namen erwähnen sollte, doch Alexa hätte ihn sicher ohnehin nicht gekannt) an meiner statt eine Strafe aufgebrummt haben.
Herziehen könnte ich nie, ich brauche die Stadt. Ich brauche den ständigen Umgang mit den verschiedensten Menschen, mit der ganzen Welt, sozusagen. Ich muss am Puls des Lebens sitzen und den Herzschlag der Welt spüren. Denn sie will ich verändern."
All sein Gerede hatte er mit ausholenden Gesten unterstütz, wobei er mehrmals fast eine der zahlreichen Topfpflanzen von ihren Tischchen gewischt hätte.

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#78

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 12.09.2011 22:07
von Lucky • 36 Beiträge

Schon nach kurzer Zeit hatte Capra Lucky mit ihrer Laune angesteckt. Die kleine Ziege sprühte Funken vor Vergnügen und warf sich quiekend auf ein Staubkorn nach dem anderen, um Hinweise zu sammeln. Der Blutfleck, der laut Capra von einer Katze stammte, hatte für Lucky den Fall geklärt. Eine Katze war der Übeltäter gewesen, der den Radau verursacht hatte. Damit musste sie keine Angst mehr vor Mördern und anderen Kreaturen haben. Also lief sie freudig hinter Capra her und spielte das Detektiv Sein mit, nickte bei jedem Hinweis, sah ernst drein oder machte die Denkerpose. Sie konnte sich allerdings kaum zurückhalten vor Lachen, wenn sie versuchte, den armen August mit einzubeziehen, denn der war sichtlich überfordert und dachte mittlerweile vermutlich, dass Capra und Lucky aus irgendeiner Irrenanstalt geflohen waren - jedenfalls sagte das sein Blick aus.

"Was meinst du dazu?" wandte Lucky sich zu dem armen Tropf, als sie gemeinsam mit Capra gerade einen Riss in der Raufasertapete der Gangwand inspizierte.

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#79

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 12.09.2011 22:27
von August • 14 Beiträge

August fand diese ganze "Mörder-Geschichte" einfach nur ziemlich verwirrend und übertrieben. Gewiss lebte er jetzt doch schon einige Wochen in der Spiralstadt und hatte auch schon einige Begegnungen mit Capra gehabt. Eigentlich mochte er seine neue Nachbarin ja auch ganz gerne, zumindest hörte sie ihm mit Interesse zu, wenn er über seine Sterne redete, was der Astronom nicht gerade häufig erlebte.

Natürlich, sie erklärte sowieso jeden Tag, dass es irgendein Verbrechen gegeben hatte, daran hatte er sich ja mittlerweile gewöhnt. Doch derart in Aktion hatte er die passionierte Detektivin noch nie erlebt. Lucky ihrerseits glaubte natürlich jedes Wort, und August selbst kam sich zwischen den beiden wiedermal ziemlich nüchtern und phantasielos vor. Besondere Sorgen machte ihm ein Gedanke: Was, wenn sie einfach nichts und niemanden finden würden?
Ein Fenster konnte in solch einer stürmischen Nacht gut und gerne von alleine zu Bruch gehen, und Flecken auf dem Teppich sowie Risse in der Tapete gab es wohl in jedem größeren Haus irgendwo. Wie sollte er die beiden nur davon abbringen, die ganze Nacht, und womöglich morgen noch, weiterzusuchen, wenn es doch nichts zu finden gab?

Er war sich noch nicht ganz schlüssig, wie er sich verhalten sollte, als Lucky ihn zu allem Überfluss auchnoch nach seiner Meinung fragte. Das ganze aufzustacheln musste er auf jeden Fall vermeiden, doch auch seine nüchterne Erklärung würde sicher keinen Anklang finden, sie war zu langweilig für Capra.
Brav beugte er sich ebenfalls zu der "verdächtigen Stelle" hinab und begutachtete sie durch Capras Lupe, die ihm sogleich gereicht wurde.
Es handelte sich um mehrere kleine Risse, die relativ parallel verliefen, wie er nun erkennen konnte. Sie erinnerten ihn einfach nur an.. Katzenkratzer? Und er war sich auch ziemlich sicher, dass es sich darum handelte, und nicht etwa um Spuren von Jack the Rippers Messer, mit dem er zuvor einer Frau in den Innereien herumgeschnitten hatte.

Vorsichtig wandte er sich an Lucky. Würde er eben die Wahrheit sagen, glauben würde man ihm sowieso nicht, und immerhin hatte er sich dann hinterher nichts vorzuwerfen, wenn es um irgendwelche wilden Verdächtigungen ging.

"Für mich sieht es einfach aus wie Kratzspuren von einem Kätzchen oder einem ähnlichen Tier. Vermutlich sind sie schon eine ganze Weile hier und haben nichts mit dem Fenster zu tun."

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#80

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 14.09.2011 14:08
von Capra • 37 Beiträge

Das Lächeln und das Kopfschütteln, das Capra August schenkte, waren fast schon mitleidig. Allerdings war August ja kein richtiger Detektiv, sondern nur ihr zukünftiger Biograph. Er hatte das schwere Handwerk nicht von der Pike auf (durch das Lesen unzähliger Kriminalromane) mühsamst erlernt, sondern bisher nur einige Wochen Zeit gehabt, Capra bei der Arbeit zu beobachten und höchstwahrscheinlich noch nichteinmal 50 Detektivgeschichten gelesen.
Capra war eine nachsichtige Detektivin und beachtete dies alles in ihrem Urteil, das sie ihrem zukünftigen Biographen dann sogleich nachsichtigst mitteilte.

"August, du hast einfach eine blühende Phantasie und die Neigung, dir die absurdesten Dinge zusammenzuspinnen. Aber gerade dafür schätze ich dich, denn mit deinen ganzen Verrückten Ideen inspirierst du mich gewissermaßen."

Sanft nahm sie ihm die Lupe aus der Hand und richtete diese auf ein kurzes Haar, das in dem Tapetenriss hing. Sie gluckste vergnügt.

"Tatsächlich, ein Katzenhaar.. Schau August, Ale.. Der Verbrecher.. Hat es geradezu beabsichtigt, uns auf diese falsche Fährte zu locken. Ich machte dir natürlich keinen Vorwurf, dass du ihr auf dem Leim gegangen bist, deinem Gemüt entsprach die fantastische Erklärung einer Katze wohl eher, als die bodenständige eines Mörders."

Immernoch lächeln zog sie auf einer ihrer Kitteltaschen eine Pinzette und ein kleines Plastiktütchen und packte das Katzenhaar liebevoll dort ein. Sobald sie wurde zu Hause war würde sie schauen, ob daran irgendwelche DNA zu finden war.

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#81

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 18.10.2011 15:32
von Das Schicksal • 12 Beiträge

Nachdem die Freunde eine Weile lang im Haus der Van Bastens umhergelaufen waren, begegneten sie sich plötzlich, als der Gang einen Knick machte.

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#82

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 18.10.2011 15:51
von Lucky • 36 Beiträge

Verstrickt in eine äußerst brisante Diskussion über das Katzenhaar bemerkte Lucky die Schritte und Stimmen, die langsam immer näher kamen, nicht. Beinahe wäre sie mit Alexa und Henry zusammengestoßen, wenn Capra sie nicht im letzten Moment zurückgezogen hätte. Vor Schreck schrie sie auf und sah dann mit verwirrtem Blick in die Gesichter der anderen, die ebenfalls verwirrt dreinblickten.
"Oh, ha..hallo." stammelte Lucky ihnen entgegen, als sie sich einigermaßen gefangen hatte. "Capra hat etwas über den Mörder -"

In diesem Augenblick maunzte es hinter Lucky. Schon wieder schoss ihr der Schreck durch Mark und Bein und sie fuhr herum. Vor ihr stand, etwas verängstigt, ein kleines Kätzchen. Luckys Augen weiteten sich und begannen zu sparkeln. Sie musste sich sehr zusammennehmen, nicht schon wieder aufzuschreien, diesmal vor Entzückung, und so das Kleine zu verschrecken.

Langsam ging sie in die Hocke und streckte ihren Arm aus. Das Kätzchen beschnupperte ihre langen Finger zuerst etwas misstrauisch, dann began es zu schnurren und rollte sich an Luckys Füßen. Immer noch in der Hocke wandte Lucky ihren Kopf den anderen zu.

"Da haben wir also den Übeltäter!" lachte sie silbern und strahlte heller als eine Christbaumkugel an Weihnachten.


zuletzt bearbeitet 18.10.2011 15:53 | nach oben springen

#83

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 18.10.2011 16:04
von Alexa • 27 Beiträge

Fast kein Wort hatte sie zu Henry gesagt während all der Zeit, da sie viel zu sehr in ihren Tagträumereien versunken gewesen war. Sie und Henry.. Hach, es war so wunderschön.

Als sie um die Ecke laufen wollten, stiessen sie beinahe mit Lucky und den anderen zusammen. Alexa fiel vor Schreck fast auf den Boden, doch irgendwie schaffte sie es, das Gleichgewicht zu halten, auch wenn sie dabei ein ziemlich seltsames Bild abgab.

Doch die meisten beachteten sie gar nicht, da sie nun den Übeltäter gefuden hatten- ein kleines, süßes Kätzchen. Lucky kniete sich zu ihm nieder und Alexa vergass für eine Sekunde ihre Schwärmerei über Henry, um sich über diesen kleinen, süßen, knuddeligen Fellball zu freuen.

Sie kicherte verspielt und meinte "Oh, wie toll! Ich hol dem Kätzchen gleich etwas Milch! Wir sollten es ins Wohnzimmer bringen, hier in den dunklen Ecken muss es ja ganz verstört sein! Lucky, möchtest du das Kleine nicht hinuntertragen?"

Glücklich über diese harmlose und doch zufriedenstellende Erklärung trippelte Alexa in Richtung Wohnzimmer, zufrieden über den Ablauf der Dinge. Sie war gastfreundlich gewesen, hatte Zeit mit Henry verbracht welche diesbezüglich sicher schon mehr und mehr Gefallen an ihr fand, sie hatten den Mörder vertrieben und ein kleines Kätzchen gefunden. Grandios!
Die Unstimmigkeit mit dem Mörder und dem Kätzchen fiel Alexa nicht auf, und da sie dachte, dass er fort sei, spielte es auch keine Rolle.

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#84

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 21.10.2011 12:22
von Lucky • 36 Beiträge

Behutsam nahm Lucky das zuerst etwas widerwillige Kätzchen auf den Arm und trug es hinter Alexa her die Treppe hinunter ins zugegeben sehr beeindruckende Wohnzimmer der van Bastens. Dort hatte Alexa bereits eine Schale Milch auf den Boden gestellt. Doch das Kätzchen trank nicht. Die Anwesenheit so vieler Menschen verschreckte es. Schüchtern verkroch es sich unter dem Sofa.

"Vielleicht sollten wir gehen." Sagte Lucky leise und drehte sich fragend zu den anderen um.
"Alexa wird das Schiff schon schaukeln, oder, Alexa?" Sie wandte ihren Kopf zurück zu dem rothaarigen Mädchen und lächelte ermutigend.

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#85

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 23.10.2011 14:41
von August • 14 Beiträge

August musste sich wirklich sehr zusammenreißen, um nicht irgendeinen besserwisserischen Kommentar wegen dem Kätzchen abzugeben. Capra sah zwar nicht unbedingt enttäuscht aus, aber er wollte sie auch nicht irgendwie verletzen.

Luckys Vorschlag zu gehen kam ihm sehr entgegen, immerhin war es schon dunkel und der Regen hatte auch aufgehört. Zwar konnte man bei einer derart bewölkten Nacht nur schwerlich Sterne beobachten, aber die Gewitterwolken, vom derzeit herrschenden Vollmond angestrahlt, würden sicherlich wundervoll aussehen.
Außerdem bemerkte August, dass sein Bruder gerade Anstalten machte, sich selbst an der Hausbar der van Bastens zu bedienen. Wenn sie noch länger blieben, würde er aus dem ganzen Treffen noch eine rauschende Feier machen und dann betrunken bei August herumhängen.
Also packte er Henry sehr liebenswürde, aber bestimmt, am Arm und zog ihn von den Schränken mit Hochprozentigem weg. Warum musste er eigentlich auf Henry aufpassen? Immerhin war August der jüngere Bruder!

Lächelnd wandte er sich an die drei Mädchen.
"Ja, das halte ich für eine sehr gute Idee, immerhin hat das Gewitter schon aufgehört und es ist ja auch schon relativ spät. Vielen Dank, dass wir hier warten durften. Man sieht sich sicher morgen."

Mit diesen Worten zog er seinen weniger begeisterten Bruder aus dem Haus der van Bastens.

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#86

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 23.10.2011 14:48
von Capra • 37 Beiträge

Capra war wie alle vollkommen entzückt von dem kleinen Kätzchen. Dass sie eigentlich nach einem Mörder gesucht hatte, störte die selbsternannte Detektivin nicht besonders. Sie war eben immer für positive Überraschungen zu haben, und was war wohl positiver, als einen Mörder zu suchen und ein süßen Kätzchen zu bekommen?

So entzückt wie sie war, piekste sie das kleine Tier immer wieder mit dem Finger in die Seite und quietschte, wenn es sie verwirrt (und auch etwas verängstigt) anschaute. Wie goldig das doch war!
Dass sie das Kätzchen damit vom Trinken abhielt, kam ihr überhaupt nicht in den Sinn.
Und eigentlich wollte sie auch garnicht nach Hause gehen, gerade wurde es doch erst so richtig lustig. Sie könnten im Haus der van Bastens Verstecken spielen, Fingerabdrücke suchen und Erpresserbriefe finden oder schreiben! Und sicher gab es hier auch einige Geheimverstecke.

Als jedoch August und Henry verschwunden waren, war die Gruppe bereits viel kleiner geworden. Wie schade, Henry war irgendwie so lustig, und bei August wartete sie ja noch immer auf eine Gelegenheit, ihn als Biographen so engagieren.
Lucky würde dann wohl auch gehen, von ihr war immerhin der Vorschlag gekommen, und zu zweit Verstecken zu spielen machte nicht halb so viel Spaß.. Außerdem musste sie ja noch ihre Kartei aktualisieren und Aufzeichnungen zum Haus der van Bastens machen. Und in ihr Fallbuch musste sie die ganzen heutigen Ereignisse auchnoch eintragen!

Dann würden sie die Mörderparty eben doch verschieben müssen.

"Also Alexa, ich muss dann auch gehen, immerhin bin ich ja vielbeschäftigt und habe noch an einigen Fällen und Nachforschungen zu arbeiten. Ich hoffe du bringst das Kätzchen noch zum Trinken. Und ach, an deiner Stelle würde ich heute Abend meine Türe abschließen und sicherstellen, dass keine schweren Gegenstände aber deinem Bett hängen. Man weiß ja nie.."

Sie schenkte Alexa ihr liebenswürdigstes Lächeln und hüpfte fröhlich aus dem Anwesen, auf ihr kleines Haus zu.

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#87

RE: Sonne, Eiskaffee und Sahne

in Rollenspiel 28.10.2011 13:54
von Alexa • 27 Beiträge

Ehe Alexa sich versah, begannen sich alle zu verabschieden. Wie war das so schnell passiert?
Als erste ging Lucky, welche auch den anderen zu verstehen gab, dass sie die Gastfreundschaft mehr als genug ausgereizt hatten.
Alexas Herz wurde etwas schwer, als Henry mit August im Schlepptau durch die Tür ging. Einerseits war sie wohl etwas erleichtert, allein weil er kurz davor gewesen war, sich an der Hausbar mit vielen, teuren Getränken zu bedienen, was Madame Beatrice sicher nicht erfreut hätte.
Trotzdem würde sie sich niemals darüber freuen können wenn ihr Geliebter von ihr ging, egal wieviel Schaden sie zu beheben haben würde und wieviel Ärger es bedeutete! Schliesslich liebte sie ihn.

Auch Capra verabschiedete sich dann, da sie noch viele Fälle zu klären hatte. Schließlich war sie Detektivin! Und so waren innerhalb kürzester Zeit alle gegangen und Alexa saß allein auf einem hölzernen Stuhl im Salon. Doch nein- allein war sie nicht, denn das Kätzchen war ja noch da!

Diese schaffte es nun endlich in Ruhe, zu trinken. Alexa sehnte sich ein wenig nach Nähe und wollte die Katze am liebsten auf ihren Schoß heben, um sie zu knuddeln und die Wärme an ihrer Brust zu spüren. Doch sie wollte sie nicht beim Trinken stören.

Alexa saß da und lächelte. Einen solch aufregenden Tag hatte sie lange nicht gehabt.. Nein, genau genommen hatte sie noch nie einen solchen Tag gehabt! Wirklich unglaublich.
Da schoss ihr die Erinnerung an ein Notizbuch durch den Kopf, welches ihre Mutter ihr vor Jahren geschickt hatte. Sie war bisher noch nie dazu gekommen, dort etwas reinzuschreiben, da sie nichts zu erzählen gehabt hatte und für Rezepte und ähnliches hatten sie genug Bücher im Haus. Doch nun wusste sie, was sie damit anfangen wollte. Ein Tagebuch!

Sie lief in ihr Kämmerchen und holte einen kleinen Karton unter ihrem Bett hervor, indem sie die Briefe ihrer Mutter gesammelt hatte. Dort lag auch das Notizbuch, sehr schlicht (denn woher sollte eine arme, alte Dienstmagd auch das Geld für ein verschnörkeltes Buch nehmen?), doch trotzdem war es sehr schön. Mit dem Buch in der Hand schlich sich Alexa in die Bibliothek und holte eine Feder und etwas Tinte. Warum sie schlich, wusste sie nicht. Madame schlief sowieso dank des Schlafmittels.
Vermutlich schlich sie ihrem eigenen schlechten Gewissen davon, sich einfach an der Tinte zu bedienen. Doch sie konnte nicht anders, sie musste nun einfach schreiben! Morgen würde sie ein neues Tintenfässchen kaufen und es dorthin stellen. Madame würde nichts bemerken.

So setze sich Alexa im Salon wieder auf den Holzstuhl. Sie öffnete das Buch, tunkte die unberührte Feder langsam in das dunkelblaue Nass und hielt sie über das strahlende Weiss des Blattes.
Sie schrieb die allerersten Worte.

"Tag 01 - Heute habe ich mich verliebt."

Diesen Satz starrte sie lange an, bevor sie weiterschrieb. Sie lächelte mit jeder Sekunde mehr. Sie hatt sich verliebt. Sie hatte sich verliebt! Endlich wusste sie, was Liebe war. Sie kam sich so viel erwachsener vor als vor nur einem Tag!

Die Katze hatte das Milchschlecken unterbrochen und streifte Alexas Beine. Alexa vernahm ein Schnurren. Natürlich, die Katze. Der heutige Abend! Alles!
Wie unglaublich aufregend alles gewesen war.

Alexa schrieb alles auf, wie sie Capra näher kennen gelernt hatte, wie sie ihrem Henry begegnet war, mit August im Schlepptau bei Fy. Das Picknick. Die Begegnung mit Lucky. Und dann der Abend hier. Wie schrecklich aufregend alles gewesen war!

Und auf einmal wurde Alexa bewusst, dass sie nicht allein war. Sie hatte Freunde. Sie hatte Freunde!
Nicht nur Bekannte wie den Gemüsehändler, der ihr ab und zu ein wenig gratis gab, weil sie schon bei ihm einkaufte seit sie alt genug gewesen war um das Haus mit ihrer Mama zu verlassen. Oder den Schornsteinfeger, der ihr immer ein bisschen Russ ins Gesichts strich, um sie zu ärgern, doch auch weil es Glück bringen sollte. All diese Leute hatte sie gern, doch Alexa hatte sich oft klein und einsam gefühlt, in der großen Spiralstadt, mit den vielen Gassen.
Sie lachte viel, tanzte auf dem Weg der Erledigungen und summte ein Lied beim Putzen, doch all das tat sie stets allein.

Und nun hatte sie an einem Tag so viele verschiedene, interessante Leute kennen gelernt!
Als sie fertig war mit dem Schreiben war schon wieder viel Zeit vergangen, die Nacht war schwarz wie eine Rabenfeder, doch Alexa verspürte kein bisschen Müdigkeit, sie war viel zu aufgedreht. Stattdessen holte sie etwas Wolle und vertrieb sich ihre Zeit mit dem Kätchen, das wahrlich das süßeste und hübscheste Tier war, welches sie je gesehen hatte.

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