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  • Zimt, Zucker und ZebrasDatum03.12.2012 22:05
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Zimt, Zucker und Zebras

    Henry starrte Lucky leicht verdutzt an. Nun gut, wenn sie die Standpauke von letztem Mal nicht fortsetzen wollte, ihm sollte es recht sein..
    "Elefanten? Wie wundervoll!" Und Capra war auch hier. Das hatte ich ja grade noch gefehlt. So wie er diese hyperaktive Ziege einschätzte, würde sie ihm unterstellen, Briefbomben zu verschicken.
    "Eigentlich wollte ich ein paar Weihnachtsgeschenke einpacken lassen.."

  • Zimt, Zucker und ZebrasDatum02.12.2012 20:12
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Zimt, Zucker und Zebras

    Die ganze Sache war Henry schon mehr als nur etwas unangenehm, da die letzte Konversation mit Lucky nun wirklich leicht suboptimal verlaufen war. Aber er wusste sich aus seinem Elend keinen anderen Ausweg.. Die Narben an seinen Fingern sprachen Bände. Wie konnte man es nur schaffen, Papier in der richtigen Menge um teils unförmige Gegenstände zu wickeln?!
    Etwas verlegen öffnete er die Türe. "Hullo Lucky, Hullo Capra.. Ich störe doch nicht?"

  • Schere, Stern, PapierDatum29.11.2012 22:11
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Wäre Richard nicht schneller verschwunden, als Henry brauchte um zu realisieren, dass es sich bei den scheinbaren Schatzsucheanweisungen um sein "Meisterwerk" von vor fünf Tagen handelte, hätte der Pazifist ihn wohl bereits leicht gewalttätig am Kragen gepackt und friedfertig durchgeschüttelt. Doch da Henry den Brief, der zur Schatzsuche angeregt hatte, bisher garnicht gelesen hatte, fand er für ein paar Sekunden lang nichts schlimmes daran, dass seine Freunde seine Worte liebenswerterweise mitgeschrieben hatten. Wie überaus nützlich!

    Doch als er den Brief, den Richard ihm in die Hand gedrück hatte, durchgelesen hatte, war Henrys Gesichtsfarbe dunkelrot. Ob vor Scham oder vor Wut, wusste er selbst nicht. Richard konnte doch unmöglich tatsächlich diesen obszönen Brief abgeschickt haben! Und wie war er überhaupt dazu gekommen, sich so etwas zu denken, geschweige denn, es in der Öffentlichkeit verlauten zu lassen!
    Im gleichen Moment begann Lucky, wie eine Höllenfurie über ihn herzufallen und ihn mit verschiedensten Vorwürfen zu bombardieren, sowie ihn mit Todesblicken des Todes zu bedenken. Hilfesuchend schaute Henry sich um. Irgendwie waren alle verschwunden..
    Ab und an machte er einen kläglichen Versuch, Luckys Gardinenpredigt zu stoppen, indem er ein zartes "Aber das war doch garnicht.." oder "Ich wusste doch nicht" einwarf, doch Lucky war in Fahrt und kannte kein erbarmen. Immer wieder fuhr ihr Zeigefinger auf die Brusttasche seiner Weste nieder, und er war froh, dass das dort steckende Einstecktuch den Aufprall immerhin etwas dämpfte. Trotzdem würde er vermutlich einige Hämatome davontragen.

    Und all das wegen Richard! Nur weil der sich einen Spaß erlaubt hatte, musste Henry sich nun diese Schimpftriade anhören! Nur wegen Richard war jede Hoffnung auf eine nähere Bindung an die Liebe seines Lebens gestorben! Nur wegen Richard war sein Herz gebrochen und dazu irreparabel! Und nur wegen Richard war seine Bügelfalte dahin!

    Moment mal.. Seine Bügelfalte.. Da war doch etwas gewesen.. Henry blickte an sich hinunter. Tatsächlich, statt schön geordnete hieng sein Hosenbein komplett schlabbrig schwammig schlammig an ihm herunter! Und das alles nur wegen seinen Gefühlsdusseleien für diese blöde Neureiche Schnäpfe, die viel zu Arrogant war, um seine Gefühle, oder ihn, überhaupt irgendwie zu Bemerken! Die ihn bei jedem Ball eiskalt abserviert hatte, und der er trotzdem wochenlang hinterhergerannt war!
    Zum Glück war das nun vorbei.. Zum Glück war er endlich von dieser absolut bescheuerten Idee, sie könnte das eine Mächen auf der Welt sein, mit dem er den Rest seiner Tage verbringen wollte, geheilt! Auch das hatte Richard ausgelöst. Irgendwie war er garnicht so traurig darüber..

    In diesem Moment erspähten Henrys Augen, die Luckys Blicken ausweichend über deren Schulter starrten, eine weibliche Gestalt mit einem Sonnenschirm und einem kleinen Hund an der Leine auf den Feldern außerhalb des Stadttores. Sie bewegte sich mit einer so unglaublichen Grazie, und die mittlerweile sinkende Sonne malte einen Regenbogen an den Himmel, welcher die überspannte. Das Licht spielte sanft in ihrem güldenen Haar. Sie war einer Göttin gleich! Sie war.. Atemberaubend!
    Garkein Vergleich zu diesem dummen Mädchen, nach dessen Liebe er sich noch vor wenigen Stunden verzehrt hatte.

    "Die Wäschereirechnung werde ich dir dann zukommen lassen."


    Henry lächelte glückseelig über Luckys Schulter hinweg. "Natürlich, natürlich, vielen Dank im Vorraus!". Er wandte sich von Lucky ab und taumelte auf das Stadttor zu. Das Mädchen mit dem Hund war gerade dabei, aus seinem Blickfeld zu verschwinden. Er würde es niemals schaffen, sie rechtzeitig einzuholen. Doch einerlei, sein Leben hatte endlich wieder ein Ziel, einen Sinn! Sogar einen sinnvollen Sinn, um Gegensatz zu dieser sinnlosen Anbetung dieser unwürdigen anderen Gestalt!
    Und das alles nur dank Richard!
    In diesem Moment liebte Henry seinen Freund. Das Leben war so schön! Trunken schwebte er über die Felder, bis er in einen Graben fiel. Der Bauer hatte mit Gülle gedüngt.

  • Schere, Stern, PapierDatum27.11.2012 20:30
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Henry war durchaus überrascht, auch einmal einen seiner Freunde aus der Stadt hier im Spiralstädtchen zu sehen. Bisher hatte er Berufliches (seinen Club, Feiern, ausschweifende halb illegale Aktionen, Frauengeschichten..) und Privatleben eher getrennt gehalten.
    Im Gegensatz zu Richard dachte er aber garnicht voller Freude an die Feier neulich zurück. Genaugenommen war das einzige, das ihm vom Abend im Gedächtnis geblieben war, der Morgen gewesen, an dem er mit schrecklichen Kopfschmerzen und ziemlich verdreht mit den Füßen auf einem Sessel und dem Rest seines Körpers auf einige Kaffeetische verteilt erwacht war. Er hatte an diesem Abend definitiv zu tief ins Glas geschaut, aber damals war er ja auchnoch so schrecklich verliebt gewesen. Irgendwo in den tiefen seines Gehirns erinnerte er sich sogar dunkel, dass er irgendein Gedicht für seine Angebetete geschrieben hatte. Bestimmt war es ganz wundervoll und inspiriert gewesen, und natürlich hatte er es, wie alle seine wahren Meisterwerke, wiedermal nirgends festgehalten, weil es im Eifer des Gefechts einfach so aus ihm herausgesprudelt war. Zu Schade. Vielleicht sollte er mal seine Freunde überreden, seine geistigen Ergüsse immer mitzuschreiben, dann könnte er sie immerhin zur Abwechslung auch mal mitbekommen, wenn auch nur nachträglich.
    Egal, Richard war nun jedenfalls da.
    "What ho, Richard. Post? Keineswegs. Aber was führt dich her?" Er wollte den Gruß seines Freundes durch eine (äußerst männliche) Umarmung erwidern, doch aus irgendeinem Grunde wich dieser vor ihm zurück.

  • Schere, Stern, PapierDatum23.09.2012 20:09
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Henry war außer sich! Wie hatte er nur jemals so töricht sein können? Vor wenigen Minuten noch hatte er sich vor Liebe zu diesem Mädchen vergangen, und wie dankte sie es ihm? Sie verführte ihn dazu, seinen Fuß an eine unbefestigte Uferstelle zu setzen! Und seine Bügelfalte hatte sie auch auf dem Gewissen, genauso wie seine Schuhe, die ziemlich sicher nichtmehr zu gebrauchen waren!
    Nein! Was genug war, war eindeutig genug. Die Liebe war tot! Er wollte fortan keine Sekunde seines Lebens mehr mit dem Gedanken an sie verschwenden. Oder an irgendeine andere Frau. Letztendlich waren sich doch alle gleich!
    Er fühlte sich viele Jahre älter, reifer und erfahrener. Nie wieder würde er sich so manipulieren lassen.
    Sein Herz glich in diesem Moment einem Stein, den man mehrere Monate in einer Polarwüste vergraben hatte, nur um ihn dann endgültig zu zerschlagen.

    In seiner kompletten Gefühlskaltheit wollte er fortan nurnoch Nützliches tun, sich völlig opfern. Sein Leben war ja ohnehin sogut wie vorbei. (und Frisur sowie Bügelfalte dahin) Wenn er den Rest schon nicht genießen konnte, konnte er wenigstens zum Allgemeinwohl beitragen.
    Freudig - nein, nicht freudig! Er hatte schließlich keine Gefühle mehr!
    Emsig begann er, größere Holzstücke zusammenzusuchen.

  • Schere, Stern, PapierDatum22.09.2012 18:47
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Henry hörte den Tumult von vorne kaum. Er sah Edgar nur in den Fluten des Bächleins sitzen und wünschte sich an seine Stelle. Das Wasser schien ihn magisch anzuziehen, in seinen Wellen malte es ihm das Bild seiner Geliebten, ein fast übernatürliches Glitzern schien ihn zu locken. Sein Verderben hatte sie doch schon besiegelt. Sollte sie ihn doch auchnoch in den Tod locken! Er würde ihr folgen! Überallhin folgen!
    Schon machte er einen Schritt über das Ufer hinaus. Sein Fuß schwebte über dem Abgrund. Eine Sekunde später zog Henry ihn erschrocken wieder zurück.
    Ein neuer Gedanke war ihm gekommen - wenn er sich hier ertränkte, würde er unweigerlich nass werden. Ziemlich nass sogar. Seine Kleidung würde ihr Form verlieren, von Bügelfalten wäre keine Spur mehr. Ebenso wäre seine Frisur zerstört. Und außerdem wäre die Chance wahrhaftlich ziemlich gering, dass seine Geliebte hier über ihn stolpern würde und sein Dahinscheiden bedauern konnte. Nein. Hier war der falsche Ort!
    Er wachte aus seiner Traumwelt auf und richtete das Wort an den Rest der Truppe. "Ich geh da nicht durch! Meine Hosen wurden erst heute morgen frisch gepresst!" Zur Bekräftigung seiner Worte streckte er ein Bein aus. Niemand konnte bezweifeln, dass es über eine hervorragende Bügelfalte verfügte. Die Angestellten seines Arbeitgebers waren wirklich höchst kompetent!

  • Schere, Stern, PapierDatum22.09.2012 15:38
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Henry hatte die Vorgeschichte der geheimnisvollen Schatzsuche noch garnicht richtig mitbekommen. Erst auf dem Weg in Richtung des Waldes hatte August ihn eingeweiht, und Capra hatte ihm triumphierend ein rosanes Blatt Papier mit einem merkwürdigen Gedicht darauf unter die Nase gehalten. Seiner Meinung nach hörte sich das ganze wie ein verdammt schlechter, peinlicher Liebesbrief an. Meine Güte, wer schrieb heutzutage noch so einen Stuss!

  • Schere, Stern, PapierDatum21.12.2011 20:40
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Henry war inzwischen auf seinem Grünstreifen eingeschlummert und hatte gerade angefangen, einen süßen Traum von einem Ach-so-süßen Mädchen in der Stadt zu träumen.
    Und dann, ausgerechnet dann, musste August ihn auf eine höchst grobe Weise an den Schultern packen und rütteln!
    "Bist du wahnsinnig? Ich hab mal gehört, von unsanftem Wecken bekommt man Magengeschwüre!"
    Die Tochter seines Arbeitgebers hatte das vor ein paar Wochen beim Frühstück bemerkt, und Henry hatte sie ausgelacht. In diesem Moment aber verstand er den Nutzen des Arguments durchaus.

    "Den Flügel? Kann den nicht irgendwer anders.." der strenge Blick seines Bruders lies ihn verstummen. Gut, es konnte wirklich niemand anders.. Alexa konnte den Flügel schließlich schlecht allein rausschleppen. Verdammt, warum hatte er bei seinem glänzenden Vorschlag nicht an diese trivalen Tatsachen gedacht?

    Mühsam rappelte er sich auf und klopfte das Gras von seiner Kleidung. Dabei bemerkte er, dass sein Daumen noch immer schmerzte. Aber es half ja nichts, Alexa war ein kleines Mädchen und sein Bruder eine Bohnenstange. Er war wohl eben doch der einzige richtige Mann in diesem Stadtviertel..
    Den Schlaf ganz abgeschüttelt lies er die Knöchel knacken, blickte fröhlich in die Runde und marschierte vornweg zum Haus der Van Bastens um die Ecke.

  • Schere, Stern, PapierDatum12.12.2011 18:50
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Henry setzte sein strahlendstes Lächeln auf.
    "Oh, das dürfte kein Problem sein.. Ich spiele Klavier und mein Bruder ist ein begnadeter Geiger.. Nunja, zumindest für unseren familiären Kreis hier dürfte es reichen."
    Mürrisch erinnerte er sich daran, wie er vor einigen Wochen im angetrunkenen (andere Zeugen hatten volltrunken gesagt) zustand bei einem städtischen Tanzabend den Pianisten vom Klavier verdrängte hatte um das musizieren selbst zu übernehmen. Die Flecken auf seinem Hemd hatte nichteinmal die zauberhafte Haushälterin seines Arbeitgebers ganz entfernen können. Zum Glück befanden sie sich nur auf dem Rücken, und wenn er eine Weste trug, konnte sie niemand sehen. Banausen!

  • Schere, Stern, PapierDatum12.12.2011 18:22
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Schere, Stern, Papier

    Henry hatte sich inzwischen über den Boden auf einen kleinen Grünstreifen gerollt und machte es sich dort gemütlich. Er war einfach für intelektuelle Tätigkeiten geschaffen, nicht für stumpfsinniges Arbeiten..
    Also begann er, mit dem Fuß zu wippen und Beethovens neunte zu pfeifen, was er allerdings unterlies, als er einen bösen Blick von August erntete.
    Schwungvoll setzte er sich auf. "Ich habe nun wirklich kein Geschick für derlei Dinge.. Ich denke man sollte jemanden anders damit beauftragen. Es gibt doch sicherlich einige professionelle Handwerker in dieser Stadt.. Und derweil könnten wir doch schoneinmal das Essen und die Musik für die Einweihungsfeier besorgen. Ich denke letztens habe ich im Haus der Van Bastens einen Flügel gesehen.. Der lässt sich doch bestimmt schnell hinaustragen.."
    Fragend blickte er Alexa an.

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum09.09.2011 21:23
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry war etwas überrascht, dass Alexa so schnell auftaute. Anscheinend hatte sie sonst nicht viele Leute, mit denen sie offen reden konnte, oder die sich überhaupt nur im geringsten für sie interessierten. Oder ihr Interesse zeigten. Wirklich interessieren tat sie Henry nun auch nicht, sie war eben ein Dienstmädchen, wie es hunderte gab. Vielleicht etwas weniger übellaunig und klatschsüchtig (er dachte an die beiden kichernden Zimmermädchen, die sein Arbeitgeber beschäftigte, sowie an die übellaunige, alte Köchin), doch bisher hatte er ja auch noch nicht sonderlich viel von ihr mit bekommen.

    "Wie.. wie sieht es eigentlich aus? Gedenkst du, dauerhaft hier zu bleiben und.. hierher zu ziehen?"

    Bei dieser Frage musste Henry schmunzeln. Er und in die Spiralstadt ziehen.. Überhaupt, er in einem Dorf.. Diese Frage konnte wahrhaftig nur von einem Mädchen gestellt werden, das noch nie aus einem solchen Dorf herausgekommen war, und das überdies noch keinen Mann von Henry Kaliber kennengelernt hatte.

    "Ich bleibe nur ein paar Tage bei meinem Bruder, bis sich einige Angelegenheiten geregelt haben." nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: "Ich werde nämlich im Moment polizeilich gesucht." Warum er plötzlich das Bedürfnis hatte, ihr das zu erzählen, wusste er selbst nicht. "Die wollen mich vermutlich für ein paar Tage in eine ihrer scheußlichen Arrestzellen stecken.. Aber zum Glück haben sie kein besonders gutes Gedächtnis. Deshalb warte ich auf eine Nachricht von meinen Kumpanen aus der Stadt, die mir sagt, dass die Suche eingestellt wurde. Dann kehre ich fröhlich zurück, werde gefeiert, und ein Monatsgehalt geht drauf weil sie meinem Brötchengeber - ich habe eine kleine Stelle als Sekretär bei einem Schriftsteller - (er überlegte, ob er den relativ bekannten Namen erwähnen sollte, doch Alexa hätte ihn sicher ohnehin nicht gekannt) an meiner statt eine Strafe aufgebrummt haben.
    Herziehen könnte ich nie, ich brauche die Stadt. Ich brauche den ständigen Umgang mit den verschiedensten Menschen, mit der ganzen Welt, sozusagen. Ich muss am Puls des Lebens sitzen und den Herzschlag der Welt spüren. Denn sie will ich verändern."
    All sein Gerede hatte er mit ausholenden Gesten unterstütz, wobei er mehrmals fast eine der zahlreichen Topfpflanzen von ihren Tischchen gewischt hätte.

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum09.09.2011 20:17
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Nachdem Alexa und Henry einige dunkle Gänge entlanggeschlendert waren (zumindest war Henry geschlendert), beschloß Henry, dass es irgendwie ziemlich langweilig war, so schweigend herumzulaufen. Er war sowieso in Hochstimmung, und wenn er in Hochstimmung war, wurde er immer redseelig.
    Zwar war im Moment nur Alexa da, doch das störte ihn nicht. Gelegentlich unterhielt er sich auch gerne einmal mit Kindern. Leider fiel ihm nichts wirklich ein, was ihn an Alexa interessierte. Also erstmal bei den allgemeinen Dingen bleiben..

    "Wie lange leben die Van Bastens eigentlich schon in der Spiralstadt?"

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum12.08.2011 19:25
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry ging das ganze etwas zu schnell. Soweit er die Lage überblicken konnte, gab es nichteinmal irgendeinen Anlass zur Vermutung, dass ein Mörder im Haus war. Außer eben der eingebrochenen Fensterscheibe, aber bei dem Wetter konnte es dafür auch tausend andere Gründe geben..
    Allerdings gefiel ihm die Idee, die Person (sofern eine im Haus war) zu suchen. Vielleicht konnte man mit ihr reden. Vermutlich war das sogar ein ganz toller Kerl, der einfach keine Lust mehr auf den Reichtum der Van Bastens, sowie ihre ignorante Art hatte. Oder es gab eine verwickelte Liebesgeschichte.. Vielleicht hatte ja jemand im Hause einen Verehrer, der einen Stein gegen die Fensterscheibe geworfen hatte.
    Vielleicht.. War seine Geliebte ihm in die Spiralstadt gefolgt! Sicherlich hatte sie all seine Freunde ausgefragt, wohin er in der letzten Nacht geflohen war, und es gegen Abend dann endlich in die Spiralstadt geschafft. Und nun hatte sie mitbekommen, dass er sich in diesem Haus aufhielt und wollte draußen ungestört mit ihm sprechen, um ihm ihre Liebe zu gestehen.
    Henrys Wangen röteten sich bei diesem Gedanken, sein Blick wurde verklärt.. Seine Angebetete!
    Er musste sie treffen!

    Vorsichtig beschaute er das Fenster. Draußen stand jedenfalls niemand, und es gab sogar Kratzspuren am Fensterrahmen, die relativ frisch waren. (Capra hatte zur Stützung ihrer Mörderthese darauf hingewiesen). Folglich war seine Geliebte ziemlich sicher im Haus. Vielleicht hatte sie vermutet, er würde in diesem Zimmer schlafen..
    Dass seine Geliebte nun so garnicht zu der Kategorie Frauen gehörte, die bei Nacht und Nebel in Häuser klettern (sie gehörte noch nicht einmal zu der Kategorie, die bei Nacht und Nebel draußen war), hatte Henry vollkommen verdrängt.

    Nun, diese Schlußfolgerung setzte weitere Überlegungen in Gang.. Er musste sie natürlich als erstes finden, sonst würde die Situation mehr als peinlich werden. Allerdings konnte er nicht einfach so allein losgehen. Mit wem war es also am wenigsten peinlich, auf seine Geliebte zu stoßen?
    Capra und Lucky.. Nein, Lucky würde vollkommen durchdrehen, und Capra war sowieso schon vollkommen durchgedreht. Sie würde vermutlich dennoch irgendeinen Mord vermuten.
    Alexa.. Sie wäre sicherlich leicht zu überreden, die beiden in Ruhe zu lassen und die ganze Sache zu vertuschen. Immerhin war sie nur ein ahnungsloses Kind, das die ganze Situation sowieso nicht überblickte. Sie würde einfach weggeschickt werden, mit der Versicherung, dass es sich bei dem "Einbrecher" um eine Bekannte Henrys handeln würde. Sicherlich würde sie nicht mehr vermuten. Sie war so naiv und arglos.. Und dann wäre sie ganze Geschichte erledigt und Henry konnte sich endlich, endlich in die Arme seiner Geliebte stürzen, sie mit Küssen überdecken und überhaupt..
    Ja, sein Plan würde vollkommen aufgehen!

    Er lächelte August aufmunternd zu. "Gut, möchtest du mit den beiden gehen, dann schaue ich mit Alexa nach."

    Obwohl sein Bruder irgendwie einen etwas verwirrten Blick hatte, stimmte er zu, wie immer zu Henrys Ideen.

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum09.08.2011 21:41
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry begab sich fröhlich in den Salon. Wie wundervoll es doch war, jeden Anlass zu einer kleinen Feier zu machen!
    Er griff sich eine Tasse Tee und lies sich in einen Sessel fallen, welcher daraufhin geräuschvoll zurückrutschte. Dabei schwabbte der gute Tee leider auf Henrys (bzw. August) Weste, was dieser überhaupt nicht vertragen konnte. Abgesehen davon war der Tee verdammt frisch und heiß!
    Erschrocken lies er die Tasse fallen und sprang auf. Der Boden wurde von noch mehr Tee und Porzellansplittern besprenkelt.
    Nachdem er mit einer Serviette auf seiner Weste herumgetupft hatte, entschuldigte er sich sofort vielmals bei Alexa. Den Schaden würde er natürlich ersetzen, und sofort sank er auf die Knie um die Splitter aufzusammeln und den Boden abzuwischen. Er kroch sogar halb unter das Sofa, um ganz sicher all den Schaden zu bereinigen.

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum31.07.2011 21:20
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Glücklicherweise hatten sie es ins Trockene geschafft, bevor der Regen so richtig loslegte. Nur Henrys rechte Schulter war etwas nass geworden, aber da Augusts Anzug sowieso derart schlecht geschnitten war, konnte das sein Aussehen kaum stark verschlechtern. Solange seine Angebetete nicht da war, war ihm das also völlig egal.
    Als endlich alle drinnen waren, gab er Alexa fröhlich den Schlüssel zurück und sah sich in der Eingangshalle um.

    "Wo geht es hier den zum Salon? Oh, und vielleicht könnten wir eine Kanne Tee bekommen?"

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum31.07.2011 21:02
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry hatte das Schauspiel, das Capra vollzog, distanziert, interessiert und vor allem amüsiert beobachtet. Als es allerdings zu regnen begann, war sein Amüsement relativ schnell verflogen: Obgleich Henry Regel eigentlich recht gern mochte, hasste er es, nass zu werden. Es sei denn natürlich er hatte gerade Liebeskummer, da litt er nämlich recht gern ein bisschen.
    Doch dies war gerade nicht der Fall, und so schaute er sich schnell nach einer Unterstellmöglichkeit für die inzwischen relativ große Gruppe um. Natürlich viel ihm die offensichtlichste und einfachste Lösung sofort ins Auge: Das große Anwesen der Van Bastens. Selbstverständlich würde man ihnen etwas Tee anbieten und sie in den Saloon verfrachten, wo sie auf das Ende des Regens warten konnten.
    Eine Möglichkeit hineinzukommen bestand natürlich darin, an der Tür zu läuten und darauf zu warten, bis aufgemacht wurde. Doch bis dahin wäre Henry längst durchnässt, und mit einem nassen Anzug lies sich so viel schlechter stilvoll plaudern..
    Allerdings - Sie hatten ja Alexa bei sich! Und diese besaß sicherlich einen Schlüssel zum Haus. Die Erklärungen konnten ja später folgen.
    Er lächelte Alexa an.

    "Du hast doch bestimmt einen Hausschlüssel.." er nickte auf die enorme Eingangstür der Van Bastens zu. "Lass uns einfach kurz rein, schnell, bevor wir nass werden!"

    Und ohne auf eine Antwort zu warten - er sah einfach keinen Grund, aus dem Alexa nicht aufmachen würde - rannte er über das Pflaster und stellte sich unter den sehr schmalen Türbogen, Alexa hektisch zu sich winkend. Seine Schulter würde nass werden, und die Häfte seiner Haarpracht ebenfalls!

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum21.07.2011 13:11
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry starrte seinen Bruder etwas verwirrt und geschockt an, als dieser ihm den Muffin entriss und sich auf widerwärtigste Art in seinen Mund stopfte.
    Waren Augusts gute Manieren wirklich in diesen paar Monaten in der Spiralstadt derart verkommen? Bisher hatte Henry ja nichts davon bemerkt, doch dieses Verhalten gab ihm wirklich zu denken..
    Etwas mürrisch knabberte er Alexas Muffin an - dieser hatte immerhin keine blauen Augen - und war wirklich sehr positiv überrascht. Der Muffin schmeckte wirklich ganz wundervoll!
    Er schloß genießerisch die Augen. Auch wenn ein guter Muffin die Welt nicht nachhaltig verändern würde, so machte er zumindest einen kurzen Moment lang glücklich. Und war es nicht das Glück aller, für das er kämpfte?

    Fröhlich lächelte er das Mädchen an. Der Zwist von vorhin war beigelegt - zumindest fürs erste.
    "Dieser Muffin ist wirklich ganz ausgezeichnet! Ich glaube ich habe fast noch nie einen besseren gegessen" - von seiner Angebeteten hatte er immerhin noch nie Gebäck bekommen, also konnte er das sagen ohne sie gegenüber Alexa herabzustufen - "und er trägt ganz Gewiss auch seinen - kleinen - Teil zu einer schöneren Welt bei."

    Henry legte sich auf der Decke zurück. War es nicht ein wundervoller Tag? Die Vöglein zwitscherten, die Bienlein summten, die Blümlein wiegten sich in einem Windlein und Wölklein zogen über seinem Köpflein vorbei.
    Henry war glücklich und zuversichtlich ob all seiner zukünftigen Unternehmungen.

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum20.07.2011 22:58
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry war resistent gegen Augusts unheilverkündenden Blick und nahm den Muffin fröhlich an. Die Blaubeeren erinnerten ihn an die Augen seiner Angebeteten.
    Verliebt starrte er den Muffin an und seufzte leise. Wenn sie doch nur hier wäre. In Gedanken schenkte er ihr den Muffin, und einen Kuss obendrein. Er beschloß, gleich heute Abend ein Gedicht über ihre Augen zu schreiben. Vielleicht würde er es ihr schicken, wenn er endlich ihren Namen herausgefunden hätte.

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum20.07.2011 15:18
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry nickte verständnisvoll. Wie naiv sie war!

    "Nur weil du zufrieden bist, heißt das nicht, dass deine Situation nicht ungerecht ist. Überhaupt.. Die ganzen Schichten - heben wir sie einfach auf!
    Du könntest studieren, einen wundervollen Beruf erlernen und wärest nicht dazu verdammt, dein Leben lang die Betten anderer Leute zu machen! Du hättest so viele Freiheiten!"

    Er hatte noch nie verstehen können, wie man sich mit einem solchen Leben, wie Alexa es führte, zufriedengeben konnte. Sie schien einfach so schrecklich.. Unaufgeklärt!
    Andererseits war es vielleicht garnicht schlecht so. Immerhin könnte er sie sehr gut als Beispiel benutzen, in seinem Buch, dass er zu schreiben plante. Mit seinem Bruder hier in der Spiralstadt hätte er Alexa sogut wie immer vor der Haustüre. Durchaus eine Überlegung wert. Sie war immerhin wenigstens noch jung, also bestand noch etwas mehr Hoffnung, als bei anderen Hausmädchen.

  • Sonne, Eiskaffee und SahneDatum20.07.2011 14:49
    Foren-Beitrag von Henry im Thema Sonne, Eiskaffee und Sahne

    Henry hatte sich in seinen Schwärmereien langsam wieder gefangen und Alexas letzte Sätze sogar mitbekommen.
    Sie war wirklich unglaublich naiv. Vermutlich eines dieser Dienstmädchen, das in einem Herrenhaus geboren war und von der Welt außerhalb nie wirklich viel mitbekommen hatte. Hierbei fühlte er sich natürlich besonders verpflichtet, das Mädchen aufzuklären und ihr die Augen zu öffnen.
    Der bekennende Revolutionär warf sein Gänseblümchen weg und drehte sich Alexa freundlich lächelnd zu.

    "Aber könntest du deine Situation nicht um so viel verbessern, wenn du dich mit all diesen Dingen beschäftigen würdet? Gerade bei deinem Beruf, den ganzen Tag von früh bis spät arbeiten, kaum Geld, kaum auch nur Anerkennung für die schwere Arbeit.
    Überhaupt, ist es nicht schrecklich altmodisch und überholt, die Menschen in Klassen einzuteilen? Klassen, die bedienen, und solche, die bedient werden? Deine Herrin zum Beispiel, was tut die schon, was ihr diesen Luxus verdient machen würde? Sie wird doch jeden Tag nur fetter und fetter (Henry kannte die Van Bastens noch nicht), und das auf deine Kosten!
    Du könntest rebellieren, bessere Bedingungen fordern, dafür sorgen, dass Menschen an die Macht kommen, die sich für alle einsetzen, nicht nur für die Reichen!
    Gleichheit, Freiheit, all das!"

    Während seiner kleinen Rede hatte Henry sich erhoben und war vor der Picknickdecke auf- und abgeschritten, wie es seine Gewohnheit war. Seine Wangen hatten sich vor Freude leicht rot gefärbt. Erwartungsvoll blickte er Alexa an, um herauszufinden, welchen Eindruck das auf sich machte.
    Seiner Erfahrung nach hatten die meisten Dienstmädchen noch nichteinmal über derartige Dinge nachgedacht, weil es an ihnen Freizeit und Bildung mangelte.

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Ort: etwas außerhalb der Spiralstadt
Geschlecht: männlich
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